Bericht aus der Gemeinde

Veröffentlicht am 16.02.2021 in Aktuelles

Wie alle persönlichen Zusammentreffen war und ist auch die Arbeit der Gemeindevertretung stark durch die Covid-19 Pandemie beeinträchtigt. Soweit nur irgend möglich, haben wir darauf verzichtet, die gemeindlichen Organe zusammentreten zu lassen. Außerdem wurden die Sitzungen stark verkürzt und die Anzahl der Zuhörer auf lediglich drei begrenzt.

 

Aus diesem Grund fanden im Jahr 2020 nur wenige öffentliche Sitzungen der Gemeinde statt: Zwei Sitzungen der Gemeindevertretung. Eine Sitzung des Allgemeinen Ausschusses. Zwei Sitzungen des Finanzausschusses. Insgesamt nur wenig Zeit, um die Geschicke eines Dorfes zu lenken. Da das öffentliche Leben aber über lange Zeit still stand, sind die Auswirkungen nicht so erheblich, wie von mir erwartet worden war. Klar ist aber auch, dass viele Informationen auf der Strecke geblieben sind. Wie gut, dass es daher den Rinkieker gibt und ich Ihnen einiges nachreichen kann.  

 

Die Hauptarbeit lag und liegt in Zeiten der Pandemie auf den Schultern des Bürgermeisters. Ein Blick in den Bericht des Bürgermeisters aus der Sitzung am 27.10.2020 zeigt dies eindrücklich. Spätestens alle drei Tage stand eine Besprechung an, sei es zum Hygienekonzept der Kita oder zu Personalfragen. Sein wichtigstes Ziel: die Schule, die Nachmittagsbetreuung und die Kita am Laufen zu halten. Eine Notbetreuung war jederzeit gewährleistet. Außerdem mussten die Erlasse zur Pandemiebekämpfung umgesetzt werden. 

 

Aber etwas Normalität gab es dann doch. Trotz der Pandemie wurde die Sanierung des Sporthallentrakts, der Mensa und der sanitären Anlagen abgeschlossen. Die Sanierung des alten Schulgebäudes dauert noch an. Diese Maßnahmen werden zu 80% durch das Land bezuschusst und belasten den Haushalt der Gemeinde daher nur in einem verhältnismäßig geringen Maße. Gleiches gilt für die zusätzliche technische Ausstattung, die im Rahmen des Digitalpakts für die Grundschule angeschafft wird.

 

Auch das Neubaugebiet "An der Millerbek" wurde mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Bäume wurden gepflanzt und der Spielplatz hergestellt. Nur die Bebauung der sogenannten Sonderbaufläche, wo die Gemeinde seniorengerechte Wohnungen errichten möchte, musste erneut aufgeschoben werden. Grund dafür sind aber nicht die Beschränkungen durch die Pandemie, sondern die ungewisse finanzielle Lage der Gemeinde Grönwohld. 

 

Während in den Vorjahren bereits im Juni feststand, wie sich die Haushaltslage unter Berücksichtigung der Umlagen (muss die Gemeinde zahlen) und Steuerzuweisungen (erhält die Gemeinde) entwickelt, herrscht in diesem Jahr Seitens des Kreises Stormarn Stillschweigen. Es wird wahrscheinlich erhebliche finanzielle Einschnitte im gemeindlichen Haushalt geben. Wie hoch diese ausfallen, kann aber derzeit niemand seriös sagen; die letzten Schätzungen aus dem September 2020 gehen von rund 80.000,-- € aus, die wir aus der Umlage der Einkommenssteuer weniger erhalten werden. Geplant ist eine finanzielle Unterstützung der Kommunen durch das Land. Wieviel, wann und unter welchen Voraussetzungen gezahlt wird, steht aber in den Sternen. Daher hat der Finanzausschuss in seiner letzten Sitzung auch eine Haushaltssperre für das Jahr 2020 beschlossen; ein Novum in der Geschichte unseres Dorfes. D.h. der operative Betrieb unserer Einrichtungen bleibt natürlich unberührt, aber jede Investition steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung. Vor diesem Hintergrund halten wir es derzeit für nicht vertretbar, ein Bauprojekt mit einem größeren Volumen – und ohne Förderung durch das Land - zu beginnen und wir werden Anfang 2021 erneut zusammen kommen und beraten, wie es weitergehen kann

 

Apropos Baumaßnahmen. Die Kirchengemeinde Lütjensee ist mit dem Antrag an die Gemeinde Grönwohld herangetreten, das Verfahren für die Aufstellung des B-Plans 8 für die Straße Alte Siedlung wieder aufzunehmen. Zur Erinnerung: In dem Bereich Alte Siedlung liegen große Erbbaugrundstücke der Kirche. Die Kirche wollte diese Grundstücke bereits im Jahr 2008 teilen und das Hinterland zur Bebauung veräußern. Dafür muss die Gemeinde zuvor einen neuen B-Plan aufstellen, der auch ein Verkehrskonzept erfordert. Gegen die Pläne der Kirche hatte sich aus der Anwohnerschaft Widerstand geregt, der dazu geführt hat, dass die Pläne bis zur weitgehenden Befriedung des Gebietes ruhten. Nach Aussage der Kirche ist nun eine Befriedung erreicht worden, sodass die Planungen weitergehen können. Hierzu wird in einem ersten Schritt ein Planentwurf erstellt, der öffentlich ausgelegt wird. Damit können dann auch die Bürger ihre Meinung zu dem Vorhaben äußern.

 

Noch ein paar Worte zur Jugendarbeit. Die Jugendarbeit ist in diesem Jahr durch die Pandemie leider zum Erliegen gekommen. Unsere letzte offizielle Aktion war der Kinonachmittag am 21.02.2020. Das Jugendparlament im März musste Pandemie bedingt abgesagt werden. Auch das Sommerferienprogramm fand in diesem Jahr nur sehr eingeschränkt statt. So wurde in Grönwohld nur die Survival-Übernachtung durchgeführt. Aber auch wenn im Moment keine Jugendarbeit stattfindet, bin ich frohen Mutes, dass wir nach Ende der Pandemie einen guten Neustart hinbekommen.

Daniel Klein, Vorsitzender Allgemeiner Ausschuss